Wim Quist
EIN MÖBELSTÜCK IST WIE EIN KLEINES HAUS
Der Architekt und Möbeldesigner Wim Quist (1930) schloss 1960 sein Studium an der Akademie für Architektur in Amsterdam ab, woraufhin er sein eigenes Architekturbüro gründete. In seinen Arbeiten sind geometrische Formen und sichtbare Konstruktionen wichtige Themen. Seine Vorstellungen von der Gestaltung von Innenräumen und Möbeln nahmen konkrete Formen an, als er von 1970 bis 1977 den neuen Flügel für das Kröller-Müller-Museum entwarf.
Quist sieht ein Möbelstück als kleines Gebäude: beide sollen unterwürfig, effizient und langlebig sein und eine neutrale Atmosphäre zeigen. Bei der Gestaltung geht er von den Anforderungen aus, die der Kunde an die Möbel stellt. Quists Bewunderung für den Funktionalismus spiegelt sich in seinem Design wider. Die Möbel haben eine klare, geometrische Form und erfüllen ihren Zweck. Er schmückt seine Möbel nicht, sondern achtet stark auf Details, wie sein Entwurf der BQ Museumsbank für das Kröller-Müller-Museum zeigt.
Als Staats-Architekt und Professor für Architektur und Stadtplanung an der TU in Eindhoven ist Wim Quist ein renommierter niederländischer Architekt. Zu seinen Entwürfen gehören das Museon in Den Haag (1985), das neue Rotterdamer Schauspielhaus (1988) und die weissen Wassertürme in der Anton Coolenlaan in Eindhoven (1970).