Constant Nieuwenhuys
VON COBRA ZUM NEW BABYLON
Constant Nieuwenhuys (Amsterdam 1920 – Utrecht 2005) ist einer der wichtigsten niederländischen Künstler des 20. Jahrhunderts. Er war einer der Gründer von CoBrA (1948-1951), der internationalen Künstlergruppe, die nach dem Zweiten Weltkrieg eine Revolution in der Malerei auslöste. In den frühen 1950er Jahren begann er mit dem Bau von Raumkonstruktionen, einem Vorläufer seines Stadtentwicklungsprojekts New Babylon.
In den frühen 1950er Jahren wurde Constants Werk abstrakter, und in dieser Zeit fertigte er auch mehrere Möbel für Spectrum an. Das markanteste Ergebnis, die IJhorst Beistelltische, sind nach wie vor Teil der Kollektion. Die 1953 entworfenen Tische sind charakteristisch für einen Wendepunkt im Werk von Constant und markieren den Übergang von seinen Cobra-Jahren zum Beginn seines einzigartigen und gross angelegten New-Babylon-Projekts.
Als Künstler war Constant sozial sehr engagiert. Im Mittelpunkt seiner Arbeit steht die Frage, wie das Bedürfnis des Einzelnen, sich kreativ auszudrücken, zu sozialen Umbrüchen führen kann. Für ihn war Kunst keine Frage der reinen Schönheit, sondern Ausdruck eines tiefen Lebensgefühls. Um sich zu erneuern, suchte Constant nach einer neuen abstrakten Bildsprache. In den 1950er Jahren schuf er eine Vielzahl von Konstruktionen, die nicht nur als eigenständige Skulpturen, sondern auch als Architekturmodelle gedacht waren. So wurde neben dem Pinsel auch der Lötkolben zu seinem wichtigsten Werkzeug. In den späten 1950er Jahren wurden die Bauten in New Babylon integriert, einem Entwurf für eine imaginäre Weltstadt der Zukunft. Hier müsste der Mensch nicht mehr arbeiten und könnte seine Kreativität voll entfalten.